Gestalthandbuch: INSEL-Rat auf der Mierendorff-INSEL setzt neue Impulse

Eine Gruppe von Menschen betrachtet eine Karte.

Der 1. INSEL-Rat zur Planung des INSEL-Rundweges auf der Mierendorff-INSEL stimmte am 12.02.2024 über das INSEL-Gestalthandbuch ab. Es wurde mehrheitlich mit einer Enthaltung angenommen. Der INSEL-Rat ist ein losbasiertes Beteiligungsgremium im Stadtteil. Die Veranstaltung fand auf Einladung des Bezirksstadtrats Oliver Schruoffeneger im Gottfried-Keller-Gymnasium statt und wurde vom Raum für Beteiligung Charlottenburg-Wilmersdorf organisiert und moderiert. Das bezirklich beauftragte Planungsbüro SWUP stellte den finalen Entwurf zum INSEL-Gestalthandbuch vor. Anpassungen, die der INSEL-Rat im Vorfeld empfohlen hatte, waren vom Planungsbüro eingearbeitet worden. Weitere Änderungen wurden von den INSEL-Rat-Mitgliedern nicht gewünscht, sodass das Handbuch zeitnah veröffentlicht wird. Damit findet ein mehrjähriger Abstimmungs- und Entwicklungsprozess einen gemeinsamen Höhepunkt. Das INSEL-Gestalthandbuch wurde maßgeblich von den INSEL-Räten geprägt. Die Teilnehmenden schlugen vor, eine gemeinsame Handschrift für den gesamten Rundweg der INSEL zu entwickeln, statt nur über den Teilabschnitt des Grillplatzes am Goslarer Ufer zu diskutieren. Das Grünflächenamt erweiterte diesen Vorschlag für die Erstellung eines Gestalthandbuches für den gesamten Stadtteil. So berieten die INSEL-Rats-Mitglieder über die 5 Themenfelder Leitsystem, Beläge, Bepflanzung, Beleuchtung und Ausstattung und formulierten gemeinsam Empfehlungen, welche Bodenbeläge, Bänke und Baumpflanzungen sie für die INSEL vorsehen. Diese Empfehlungen sind nicht verbindlich für das Bezirksamt. Das zuständige Fachamt hat jedoch selbstverpflichtend beschlossen, das Gestalthandbuch als Rahmenplan für zukünftige Maßnahmen auf der INSEL zu verwenden. Überdies wird dem Ergebnis des INSEL-Rats seitens der Verwaltung ein Vorbild-Charakter zugesprochen. Jochen Flenker, Leiter des Fachbereichs Grünflächen, sagt: „Das Gestalthandbuch beschäftigt sich neben wiederkehrenden Elementen wie Bänken, Fahrradständern und Papierkörben auch mit Elementen der Schwammstadt. Erstmals wurden in Berlin Standards für Klimaanpassungsmaßnahmen definiert. Die intensive Zusammenarbeit mit den Anwohner:innen unterstreicht die Bedeutung dieses Projektes. Ich danke allen, die daran mitgearbeitet haben.“. In einer behördenübergreifenden Runde machte Flenker zudem Herrn Rayanov, Projektmanagement Wasser bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, auf das partizipativ entwickelte Gestalthandbuch aufmerksam. Dieser nahm die Gelegenheit gerne wahr, für die anstehenden Ufersanierungen entlang des Österreichparks Empfehlungen der INSEL-Räte zu erhalten. So konnten die INSEL-Räte in der Veranstaltung am 12.02. ihre Wünsche und Bedarfe entsprechend der 5 Gestalthandlungsfelder direkt für die Senatsverwaltung sammeln.

Begonnen hatte der INSEL-Rat seine Arbeit im Herbst 2021. Rund 25 INSEL-Bewohner:innen folgten der losbasierten Einladung des Bezirksstadtrats Oliver Schruoffeneger, an der Neugestaltung des INSEL-Rundwegs mitzuwirken. Ihm gehe es nicht nur darum, technische Planungsanforderungen in einem Kiez abzuwickeln, sondern die Lebensqualität der Einwohner:innen zu steigern. Dass Einwohner:innen ihre Expertise einbringen und an Planungsprozessen mitwirken, ist dafür ein entscheidender Schritt. Das 2021 neu eingeführte Gremium zur Einwohner:innenbeteiligung „INSEL-Rat“ zielt genau darauf ab, die lokale Expertise in Planungsprozesse einfließen zu lassen und so ganzheitliche Lösungen für den Kiez zu entwickeln. In 5 Sitzungen kamen Einwohner:innen, das beauftragte Planungsbüro, Vertreter:innen des INSEL-Zukunftsteams, Verwaltungsmitarbeiter:innen und Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger zusammen. In Workshopformaten wurden die Planungsvorschläge besprochen und Kategorien für die Ausgestaltung entwickelt. Neben der inhaltlichen Erarbeitung von Gestaltregeln wurden die fach- und verwaltungsspezifischen Handlungsspielräume für die Teilnehmenden besser verständlich und trugen somit zu mehr Transparenz des Verwaltungshandelns bei. Es wird sichtbar, wie in Zusammenarbeit von Einwohner:innen, Verwaltung und lokaler Politik Lösungen entstehen, die über die geplante Vorgehensweise der Verwaltung hinaus gehen und dem Verwaltungshandeln mehr Entscheidungssicherheit liefern. Es ist ein Modell entstanden, was nun vom Fachbereich Grün auch in die anderen bezirklichen Stadtteile übertragen werden soll.

Weitere Bilder dazu gibt es in der Galerie.